Consodalis | Beitrag SAP Travelmanagement

Fiori macht SAP HCM mobil

Warum SAP Fiori der Schlüssel für mobile Anwendungen ist

Mit Fiori können Führungskräfte, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter komfortabel auf Anwendungen und auf Daten des betrieblichen Alltags zugreifen – vom Arbeitsplatz aus oder von unterwegs und ohne fundierte SAP-Kenntnisse. Viele SAP HCM Prozesse werden zukünftig auf Fiori basieren. Zeit für einen genauen Blick.

Mit der flächendeckenden Verbreitung internetfähiger mobiler Endgeräte haben sich die Ansprüche der Nutzerinnen und Nutzer enorm gewandelt: Kaum jemand ist heute noch bereit, sich auf komplizierte und schwer zu bedienende Anwendungen einzulassen – weder privat noch beruflich. Smartphone-Apps waren und sind der Beweis dafür, dass selbst sehr komplexe und leistungsstarke Software-Lösungen so programmiert werden können, dass sie einfach zu bedienen sind. Für die etablierten Anbieter von Business-Software-Systemen geht dieser Wandel mit einer enormen Herausforderung einher. Schließlich stammen ihre Systeme aus einer Ära, in der intuitive Bedienbarkeit weder gefordert war noch möglich erschien – entsprechend groß war und ist hier der Aktualisierungsbedarf. Das SAP GUI beispielsweise, das heute immer noch verwendet wird, ist in seinen Grundzügen fast 20 Jahre alt.

Abgesehen von der Forderung nach einer besseren User Experience gibt es für die Anbieter auch noch ein weiteres Problem: Die Zeiten, in denen es in der Business-Welt nur Desktop-PCs als einheitliche Hardware gab, sind lange vorbei. Tablets, Smartphones und sogar Smartwatches werden längst auch beruflich genutzt. Folglich ist für Business Softwaresysteme eine UI-Technik vonnöten, die ohne große Anpassungsarbeiten auf verschiedenen Endgeräten lauffähig ist.

Designkonzept Fiori

Die SAP-Verantwortlichen sehen in Fiori ein Designkonzept, das einen bedeutenden Teil der SAP User-Experience-Strategie ausmacht. Über Fiori soll sichergestellt werden, dass sich alle Anwendungen in Hinblick auf die Bedienimpulse ähnlich verhalten – unabhängig vom jeweiligen Prozess. Man kennt das von anderen IT-Konzernen wie Apple oder Google: Sobald die Userin oder der User weiß, wie die erste App gesteuert und bedient wird, ist auch bekannt, wie alle anderen Apps zu steuern sind.

SAP Fiori ist ein browserbasiertes System. Vorteil: Fiori kann einerseits im unternehmenseigenen Netz genutzt werden und ist andererseits auch über das Internet verfügbar – jederzeit und an jedem Ort. Der Installationsaufwand ist denkbar gering. Allerdings ist für die Nutzung immer eine Online-Anbindung notwendig. Eine Offline-Nutzung ist nur über die SAP Mobile Plattform möglich.

UI5 und Fiori: zwei Seiten derselben Medaille

Mit UI5 und Fiori hat SAP den Ruf nach einer zeitgemäßen Technologie inzwischen angemessen beantwortet. SAPUI5 ist dabei das Fundament und Fiori ist das Konstrukt.

Bei UI5 handelt es sich um ein User Interface Development Toolkit, also um eine Art Baukastensystem für die Entwicklung einer Benutzeroberfläche (UI = User Interface). Es enthält grafische Elemente und andere Funktionsmodule als fertige Bausteine. UI5 basiert auf modernen Webentwicklungsstandards wie HTML5, CSS und JavaScript. Mit UI5 können deshalb plattformunabhängige Anwendungen entwickelt werden, die auf den verschiedensten Endgeräten funktionieren. SAP Fiori ist eine auf UI5 basierende Sammlung von geräteunabhängigen SAP-Anwendungen – sie besteht aus einem sogenannten „Launchpad“ und einer stetig wachsenden Anzahl von Apps. Das Launchpad ist die Konsolidierungsplattform, von der aus auf die Apps zugegriffen wird, ähnlich dem Startbildschirm eines Smartphones. Und genau wie ein Smartphone-Startbildschirm lässt sich auch das Fiori-Launchpad individuell anpassen beziehungsweise personalisieren

SAP Fiori-Apps: die Vorteile für HCM auf einen Blick

Der wichtigste Vorteil: Die intuitive Bedienbarkeit sorgt dafür, dass jede Person aus dem HCM-Umfeld die verschiedenen SAP HCM-Funktionen anwenden kann – auch dann, wenn man keine SAP-Spezialistin oder kein SAP-Spezialist ist. Aufwendige Schulungen sind nicht erforderlich.
Weitere Vorteile:

  • Da SAP Fiori geräteunabhängig funktioniert, können die SAP HCM-Funktionen einem breiteren Mitarbeiterkreis zur Verfügung gestellt werden – ohne zusätzliche Kosten oder Entwicklungsarbeiten.
  • Mobiler Zugriff erhöht die Produktivität der HR-Abteilung und beschleunigt Prozesse: Managerinnen und Manager können einfache Entscheidungen (etwa über Urlaubsanträge) von unterwegs treffen, beispielsweise während einer Zugfahrt.
  • ESS-/MSS-Funktionen können auch von Außendienst-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern, die keinen PC-Arbeitsplatz haben, genutzt werden. Zudem können Beschäftigte zum Beispiel ihren Jahresurlaub bequem zu Hause planen und sofort mit dem Teamkalender ihrer Abteilung abgleichen; aufwendiges Überprüfen und „Nachverhandeln“ im Büro entfällt.
  • Wegen der guten Bedienbarkeit sind Anwenderinnen und Anwender weniger „genervt“; Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben also mehr Spaß an der Arbeit und sind motivierter.

Einführungsaufwand: ganz nach Anspruch

Technische Voraussetzung für die Einführung von SAP Fiori ist neben dem bestehenden ERP-System der SAP NetWeaver Gateway Server. Bei SAP Netweaver 7.4 ist der Gateway Server bereits in der Installation enthalten, ab der Version 7.0 kann er nachträglich eingerichtet werden. Der weitere Aufwand hängt sehr stark von der Ausgangslage und von den Ansprüchen ab.

Ein mittelständisches Unternehmen, das keine firmenspezifischen Anwendungen benötigt und mit den SAP-Fiori-Standardpaketen gut zurechtkommt, hat nur einen minimalen Einführungsaufwand. Wenn bislang das SAP GUI zusammen mit einer Portallösung genutzt wurde, kann das bestehende Portal als eigene Kachel auf dem Fiori-Launchpad – also optisch als App – integriert werden. Auch andersherum können einzelne Fiori-Apps oder das komplette Fiori-Launchpad in das Portal integriert werden.

Ein internationaler Konzern hingegen, dessen Geschäftsprozesse sich mit den Standardpaketen nicht abbilden lassen und der vielleicht auch noch den Anspruch hat, sämtliche Funktionen für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weltweit simultan zur Verfügung zu stellen, muss mit einem deutlich höheren Aufwand rechnen.